Warum fehlt der Golfnachwuchs?
Wie können Golfclubs ihren Nachwuchs sichern?
Die Golfjugend ist uns eine Herzensangelegenheit und das aus mehreren Gründen:
- wir lieben den Golfsport
- wir sind Eltern von Golfspielenden Kids
- wir haben selbst erlebt, wie sehr die Jugend auf Unterstützung auf vielfache Weise angewiesen ist und es ist unsere Pflicht dieser nachzukommen, damit dieser Sport am Leben erhalten wird und die Jugend sich im vollem Maße entfalten kann.
Wie sieht es denn in den meisten Golfclubs in Deutschland aus?
- Habt ihr mehr Karteileichen als aktive jugendliche SpielerInnen?
- wenige Gruppen?
- das Training hat kaum Inhalt?
- kaum bis keine Kommunikation wann und wo Turniere stattfinden und man weiß auch gar nicht wie das ganze Turnierspielen abläuft? Welches vor allem für Nicht-Golfende Eltern eine Herausforderung ist …
- ungenügende Kommunikation zwischen sämtlichen „Abteilungen“: Vorstand, Sekretariat, Trainer, Mitglieder
- es gibt so gut wie kein Trainingsequipment? Von vollständig oder heile ganz zu schweigen …
- Motivation? – man geht halt zum Training, weil Training ist …
- Jugend ist zwar da aber nicht integriert. Es ist eher eine Rand-Sparte, nicht präsent und eigentlich auch von einigen nicht erwünscht ( psst – das würde natürlich nie irgendein Clubmitglied wirklich laut aussprechen)
- es herrscht die Denke: „wenn wir sie jetzt pushen und sie nachher ins zahlungsfähige Alter kommen, wechseln sie sowieso den Club, wegen Studium, Arbeit etc. und deswegen lohnt es sich im Grunde nicht?
- es gibt ohnehin viele Baustellen im Club – da darf sich die Jugend ganz hinten anstellen?
- es gibt zwar ein paar Mitglieder die sagen, man müsste mal was machen… es gibt aber weder einen Plan noch ernstgemeinte Power um es wirklich anzupacken.
Wow – wenn man das liest, ist es nicht verwunderlich, dass unsere Jugend sich woanders umguckt und die Golfclubs vor einem riesen Problem stehen.
Eigentlich 3 Probleme: Die älteren Mitglieder werden weniger, somit gibt es immer weniger Geld und Nachwuchs kommt auch keiner, denn da fehlt ja auch Geld um diesen zu puschen.
weniger Mitglieder – weniger Geld – kaum Jugend
Da stellt sich die Frage, wollen Golfclubs wirklich eine aktive Jugendsparte?
manchmal wird probiert und getestet, doch nichts passiert – vielleicht ein Jugendkonzept, dass in fast jedem Club, wenn sie denn eins haben, das eine dem anderen gleicht. Als wäre es kop…äh abgesprochen. Gemeinsame Sache und so 😉 Deswegen klappt es ja auch überall so gut.
Also was fehlt: Geld… absolut falsch!
Motivierte Jugend ist die Antwort und wie ihr die bekommen könnt, verrate ich euch hier:
( Ganz ehrlich, ich habs nicht kürzer hinbekommen: ernstgemeinte Jugendarbeit ist halt schon eine Aufgabe)
„Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen.“
Natürlich gibt es eine Handvoll Golfclubs in Deutschland , die die Golfjugend, und gerade sehr talentierte Spieler, fördert und ein extrem gutes Training und ein komplettes „Paket“ bieten. Diese sind in diesem Artikel völlig außen vor.
Wo hakt es denn? Kürzer wäre eindeutig, wo hakt es denn nicht 😉
Nehmt euch folgende Punkte vor und durchleuchtet sie ehrlich, schreibt eure Gedanken dazu auf, wenn es etwas zu ändern gibt und entwickelt einen Plan. Und dann bringt den Ball auch auf den Platz und bewahrt eure Ideen nicht auf dem Blattpapier auf. Da bringen sie euch gar nichts. Jugend ist lebendig und keine Schriftstück!
Wo stecken eure Defizite?
- Immage: wie sieht es aus? Seid ihr transparent, seid ihr in den sozialen Medien, da wo sich junge leute so rumtummeln? Bereich Marketing! Macht Werbung für eure und mit eurer Jugend.
- Was ist euer warum? Warum wollt ihr wirklich eine aktive Jugend?
- Wird geplantes umgesetzt? Hat jeder seinen Bereich für den er verantwortlich ist?
- Welche Ziele habt ihr?
- Wie motiviert ist der Vorstand, die Eltern, die Kids? Was könnt ihr unternehmen?
- Wie ist das Miteinander? Ehrlich und aufrichtig? Unterstützend? Werden Veränderung zugelassen? Holt ihr eure Mitglieder bei Veränderungen ab? Bezieht ihr sie mit ein?
- Finanzierung. Was ist euch die Jugend wert? Welches Budget gibt es ? Habt ihr überhaupt eins?
- Vorschriften… gehört ihr zu den Clubs, die die Jugend einen Codex unterschreiben lasst. Hmm, das ist ein totaler Abtörner, wenn eh alles im argen ist. Das während dem Training nicht geraucht und getrunken wird, versteht sich von selbt auch ohne Unterschrift. Übrigens: gilt das auch für die anderen Clubmitglieder oder ist man als „Erwachsener“ mit einmal „frei“ und es ist dann ok auf dem Platz zu rauchen und danach zu trinken und Autozufahren. Auf solche Ideen, würde Jugendliche gar nicht erst kommen…
- Welche Qualifikationen haben eure Trainier? Welche Kapazitäten haben sie noch bzw. seid ihr in der Lage das Trainingsangebot auszuweiten, wenn die Nachfrage steigt?
Um die Sparte“Jugendgolf“ in eurem Golfclub auszubauen und zu stabilisieren, müsst ihr an sämtlichen Schrauben drehen:
Und dazu steht an erster Stelle, dass der Club sich der Sache annimmt. Ein Jugendwart alleine reicht da nicht aus. Macht die Angelegenheit „Jugend“ zur Clubangelegenheit.
Ihr seid eine Gemeinschaft und dort packen alle mit an. Habt ihr die Jugend aktiv zum Laufen gebracht, wird es (fast) zum Selbstläufer. ( Dann könnt ihr anfangen über noch weitere große Schritte nachzudenken – aber eins nach dem anderen).
Ein Jugendwart allein, als Einzelkämpfer in einem gesamten Club, wird es nicht schaffen oder sehr, sehr schwer haben, denn er braucht Geduld und Durchsetzungskraft all die verschlossenen Türen (wieder) zu öffnen.
Wenn der Club „Ja“ sagt zur Jugend, muss ein gemeinsamer Plan her – angeleitet und vorbereitet durch den Jugendwart. Ein Plan der auch umgesetzt wird und ein Budget.
Steht euer Ziel und euer Warum ( ganz, ganz wichtig!), heisst es nun: holt ALLE ab. Nicht nur Eltern und Jugend werden informiert, dass nun ein positiver Umschwung ansteht, sondern auch die älteren Generationen. Sie gehören dazu! Es ist völlig egal, wie es jeder einzelne am Anfang findet. Veränderungen sind nicht jedermanns Sache, das ist so und das ist ok. So würde ich es den Grummlern auch immer wieder sagen: „Ja, es ist ok, dass Sie anderer Meinung sind.“
Ab heute wird also informiert und zwar immer und überall. Am schwarzen Brett, im Newsletter, per WhatsApp, social media, Zeitungen. Alles was die Jugend macht wird kommuniziert. Sie ist Teil vom Ganzen und alle sollen es wissen und spüren, dass sie da sind und dazu gehören.
Die Jugend muss sich als vollwertig angesehen fühlen, denn das sind sie und sie sind es wert wie jedes andere Clubmitglied auch, das man ihnen auf Augenhöhe begegnet. Nur weil sie jünger und ( noch) nicht die Gelder in die Kasse spülen, hat niemand das Recht, sie klein zu machen, zu ignorieren oder ihre Bedürfnisse nicht wahrzunehmen.
Nun mag der ein oder andere denken: „die Rotzbengel grüßen ja noch nicht mal. Nächstes mal nehm ich mir den zur Brust und dann sag ich ihm mal wie man mit mir ( als Gründungsmitglied 😉 ) zu reden hat.“ Ganz ehrlich, so wie es reinschallt schallt es auch raus. Vielleicht haben die Kids schon 5 Personen vor dir gegrüßt und keine Antwort bekommen und sie holen sich nicht zum 6. mal eine Abfuhr ab. Frag dich doch mal, ob du so auch mit jedem anderen Mitglied umgehen würdest..
Fragen helfen hier um zu verstehen, statt harte Worte. Diese Kids kommen trotz ihrer wirklich langen Schultage, während Abi geschrieben wird, sie sich mit Zukunftsfragen plagen. Seit mal offen und redet mit ihnen. Es ist hochspannend sich mit ihnen zu unterhalten und Einblick in Ihre Welt zu erlangen.
Zurück zur Integration:
Auch die Jugend muss mit einbezogen werden:
- Gespräche mit Trainern: Was fehlt für ein effizientes Training, wie sieht das Training überhaupt
aus, was soll geändert werden? Sind die Gruppen klein genug, müssen neue eröffnet werden, usw. lungern die Eltern beim Training herum und können diese ggf. in ein Kaffe umgesiedelt werden, denn jetzt ist Trainingszeit und das ist die Zeit des Kindes mit voller Aufmerksamkeit vom Trainier. Die Eltern dürfen ruhig lernen loszulassen. Kann ganz entspannend sein 😉
- sprecht mit den kids. Lasst euch ( als Jugendwart) beim Training blicken, damit sie euch kennenlernen. Was haben sie für Wünsche? Geht auf das Thema Umgang im Club ein ( Thema Grüßen, etc.), Turniere spielen, alles rund ums Thema kidsgolf. Bevor das Training wegen Regen ausfällt, führt Theoriestunden ein. Nutzt die geschenkte Zeit zum Regeln lernen und habt ein Ohr für sie. Geht mal zusammen in die Gastro, zeigt ihn das Sekretariat, das schwarze Infobrett, alles was der Club so hergibt ausser nur immer die Driving Range zu bespielen.
- Zeitgleich schaut ihr welche Turniere es gibt und gebt den Turnierplan umgehend an die Eltern für ihre Planung heraus.
Kleidung:
Habt ihr Kleidung für kids? Ist sie auch spiessig genug und entspricht der Golfclub-Etikette? Wunderbar, damit catcht ihr keinen Jugendlichen.
Also: Etwas cooles muss her. Lasst eure Jugend mitentscheiden. Es gibt keine besseren Werbeträger als eure Jugend. Wenn ihr es schafft, dass sie die Kleidung so cool finden, dass sie damit auch in der Freizeit herumlaufen, werdet ihr alleine deswegen Nachwuchs bekommen. Jugend spricht darüber, sie macht Werbung in ihrem eigenen Stil. Das ist real.
Ihr behaart weiter darauf, dass die Jugendsparte ein Ebenbild von der Senioren Mannschaft ist – schliesslich seid ihr ja „ein“ Club? Na dann viel Spass, bei der Jugend ein Feuer zu entfachen und sie zu motivieren.
„Aber andere Golfclubs machen das so.“ – Ja, das tun sie und wieviele Diskussionen gab es vorher zu Hause mit Mutti? Und wie erfolgreich ist der Club bei der Jugendgewinnung? Es ist die kostbare Freizeit der kids. Es soll entspannt sein. Es sollte Spass machen. Dein Ziel ist es ja gerade irgendwo anzufangen, da bei euch etwas im Argen liegt. Deswegen sollte es nicht so schwierig sein, gerade keinen Film von der Kleidung zu machen.
In unserem Club war es so, dass es keine Clubshirts für kids gab – nur für Jugendliche, wenn sie in die Erwachsenegröße passten. Das meiste war in der Größe L-XXL. Das grenzt an eine kleine Herausforderung in diese Pullunder zu passen 😉 Hmm, da musste also definitiv etwas her. Die Eltern wurden im Zuge der Jugenderneuerung in die Pflicht genommen. Sie wurden über den Umbruch informiert und das bedeutet auch, dass ihr Kind ein Club-Shirt tragen wird: aus vielerlei positiven Gründen. Unser Club ist, falls denn überhaupt mal jemand an einem Turnier teilgenommen hat, damit aufgefallen, dass wir der Club ohne Shirts waren. Andere haben ja sogar Hosen, Socken, Cappies. Beeindruckend …Wir fingen klein an: bei einem Shirt. Gleiche Kleidung für ein Wir-Gefühl.
Mit einem wichtigen Unterschied: Unsere Jugend durfte mit entscheiden. Farbe, Stil, Abstimmung beim Design. Es wurde dunkelblau im Polostil ( das hätten wohl die wenigsten gedacht 😉 ). Es war alles andere als die Clubfarben: weiss oder rot. FOREACE und eine weitere Firma waren der Sponsor für den Druck und Stick. Somit haben die Eltern kostengünstig ein top Shirt gehabt. Das einzig „normale“ an diesem Shirt war das aufgestickte Golfclub-Logo auf der Brust. Der Rest ähnelte eher einem Fussball Trikot und die Kids haben es geliebt und mit stolz getragen. Es gab ein gemeinsames Design sowohl für die neu entstandene Mannschaft sowie für alle anderen. Wir wollten keine 2-Klassen-Gesellschaft.
Schnell fand sich ein Sponsor für Hoodies. Dieser hatte gehört, was wir begonnen hatten zu bewegen und er wollte uns unbedingt unterstützen. Hoodies sind cool, Hoodies sind in. Also gab es Hoodies und einem mega Design. Einfach genial. Zum Herbst hin haben wir ihnen Jacken ins Sortiment gestellt: Design wieder der absolute Hammer. Könnt ihr euch vorstellen was da passierte? Unsere kids vielen auf. Jeder wusste schon, wenn wir zu den Turnieren kamen ( teilweise inzwischen mit 19! kids), dass wir wieder in Masse vertreten waren.
Nachdem die anfänglichen Lästereien über die Outfits verflogen waren, waren dann doch viele neugierig, wie man das bekommt, welche Hersteller das machen , wer das entworfen hat ( hallo: kreativität ;-)) und ob FOREACE nicht bitte auch sponsert 😉
Ich sag euch, die kids waren stolz, sie waren glücklich. Endlich !!!! Sobald neue Kinder im Club angemeldet wurden, wurde freiwillig das komplette Sortiment gekauft, damit auch ihre kids erkennbar waren und alle Welt weiss, die spielen bei uns im Club. Wohlfühl-Kleidung ist also ein riesen Faktor!
Regeln:
Regeln sind wichtig und es ist die Aufgabe der Trainer diese zu vermitteln und zu überprüfen, wie fit die kids sind. Wer alleine auf den Platz spielen möchte, muss die Regeln anwenden können. Ohne Regeln wäre es für Kids gefährlich.
Trauen sich eure kids ein lautes FORE heraus zu prosaunen? Übt es zusammen, lasst den ganzen Flight rufen, wenn sie sehen das ein Ball quer schiesst. Egal wie – gemeinsame Unterstützung – wie auch immer ihr das macht. Regeln helfen den Kids sich zurecht zu finden. Es gibt ihnen Sicherheit und Sicherheit gibt ihnen Selbstbewusstsein.
Turniere:
macht es reizvoll:
- Vergebt Preise am Ende der Saison für z.B. meist gespieltesten Turniere, jüngster Spieler, beste Verbesserung etc. seit kreativ. Gebt den Kindern einen Grund Turniere zu spielen, gerade dann wenn sie noch keine Erfahrung bislang gemacht haben. Es ist kein Grund für Kids Turniere zu spielen, wenn ihr sagt “ihr sammelt Erfahrung“ – das ist wohl eher ein Abtörner.
- Nehmt ihnen stattdessen die Scheu, seit ein Team, haltet zusammen, die Energie wird sich über die Zeit schnell entwickeln und sie werden von alleine fragen, wann das nächste Turnier stattfindet.
- Jedes mal wenn Turniere anstehen, müsst ihr Eltern und Kids erinnern und nochmals erinnern. Bringt sie dazu zu spielen. Immer und immer wieder. Habt Whattsappgruppen mit kids und Eltern. Wer fährt, wer kommt mit, wer hat noch ein Platz im Auto? Ihr als Club meldet die Kids an. Überlasst das nicht den Eltern – das sollte zentral laufen, damit es auch läuft und gebt die Startlisten so früh wie möglich weiter.
- Feiert jeden Sieg und das ist nicht nur der erste Platz. Jede Leistung sollte gefeiert werden. Das ist deren Freizeit wo sie spielen und es ist mutig immer wieder auf den Platz zu gehen und zu spielen. Das sollte gewürdigt werden.
Weitere Dinge, die gut ankommen.
- integriert Camps, Frühling, Sommer, Herbst…. bietet sich immer an
- habt Weihnachtsfeiern, Teambuliding, macht was zusammen.
- öffnet die Türen und organisiert einen Tag der offenen Tür mit allen möglichen externen Ausstellern. Womöglich habt ihr Menschen im Club, die ggf eine Eisdiele besitzen, Events organsisieren…. fragt mal im Sekretariat, die kennen jede Perle im Club. Macht das Fest zur Clubangelegenheit. Schreibt emails an den Club und bittet aktiv um Unterstützung. Lasst den Club teilhaben an dem was da wächst – auch sie sind ggf. anfangs skeptisch, scheu…
- das Sommerfest dient dazu jung und alt zu zeigen was ihr den Kids bietet, dass ihr ein Generationsclub seid. Nehmt den Menschen die scheu vor den alten Klischees, dass Golfen nur etwas für die „obere Schicht“ ist ( was für ein blödes Wort). Der Fokus an dem Tag sollte wirklich komplett den kids gehören. Eltern dürfen gerne gucken, essen, trinken, sich am Infostand informieren ( wann ist schnuppern für Erwachsene ;-))und auf der Terrasse entspannen. Lasst die kids alles mit Freude entdecken. Biete Fun-Aktivitäten an, fahrt Cart, Tombola, Trickshow. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Organisiert alles zusammen mit den Mannschaften, Jugend, deren Eltern, Pros und Vorstand. Alle müssen mit ran. Informiert die Zeitung, Radio, verteilt Flyer in allen Schulen, lasst etwas großartiges entstehen. Tip: fangt bloß nicht zu früh an. Eltern wollen ausschlafen. Sonntags ab 12 hat sich bewehrt. Teile des Platzes sperren nicht vergessen…..Lasst die kids Kuchen verkaufen: Geld geht in die Jugendkasse. Stellt Spendenschweinchen auf. Und wieder: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Feiert den Golfsport!!
Was gibts noch zu tun, um mehr Jugendliche in den Club zu bekommen?
- haben Eltern die Hürde ihre Kinder zum Golfsport anzumelden, wegen der Folge-Kosten? Dann bietet ihnen Unterstützung an: ruft eine Leihschläger Station ins leben. Z.B. bekommen sie für 10,-€ im Monat alle Schläger in der passenden gr. des Kindes. Wächst es heraus gibt es die nächste Größe.
- Equipment: da braucht ihr nicht so viel: sucht euch Sponsoren für Shirts, für Hoodies ( bei uns wollten auch die Erwachsenen welche haben) , Pitchgabel lässt sich zur Not durch ein Tee ersetzen, Tees gibt es oft kostenlos im Sekretariat. Ihr braucht also noch Handschuhe, Bälle, Sonnencreme, Wasser !!!!! und gesunden Snack für die Runde.
- fahrt zu Messen: aktiviert dass Marketing Team für Sponsoren, schreibt in den NL und bittet direkt um das was ihr braucht : Geld, Equipment, was noch?
- führt Patenschaften ein. Ältere kümmern sich um jüngere.
- verkündet Erfolge auf dem schwarzen Brett: ergattert euch unbedingt einen festen Platz, nicht nur die Spielgruppen haben ein Anrecht darauf: ihr seid gleichberechtigt!!
- seid stolz auf eure kids! Loben. Loben. Loben.
- und vergesst nicht Danke zu sagen. Nichts ist selbstverständlich und ein Dank gehört dazu: macht es persönlich, im Brief aber macht es. Holt die kids auch ruhig mit ins Boot: Sie sollen ruhig erfahren wieviel Unterstützung sie bekommen und die Möglichkeit haben sich zu bedanken. Backt z.b. zu Weihnachten mit ihnen gemeinsam Kekse im Club und verteilt diese an die unterstützenden Spielgruppen. Das zaubert ein Lächeln ins Gesicht aller und die Helfer fühlen sich wergeschätzt.
- Tut Gutes und man redet drüber
- fördert ihre Selbstständigkeit, indem ihr ihnen die Möglickeit gebt, die Bags unterzustellen, so können sie auch ohne „Taxiunternehmen Mama“ anreisen.
- nutzt das was der Golfsport euch zur Verfügung stellt . Sucht euch eine Schule und biete Schulgolf an oder Projektwochen etc. wie das funktioniert findet ihr beim DGV.
eigene Golfturniere:
- ihr solltet mind. ein Turnier im Jahr ausrichten, an dem auch externe Jugendliche teilnehmen können. Wir in Bremen waren im Zusammenschluss mit dem „Jugendcup – Bremen und Umzu“ 21 Clubs aus Niedersachsen und Bremen, die reihum fast jedes 2. WE in der Saison ein Turnier ausgetragen haben. Mega Sache!
- Wenn ihr also so ein Turnier vorbereitet, macht auch das zum unvergesslichen Erlebnis. Die kids werden es lieben, Jugendwarte es euch danken.
- holt euch genug Zähler. Keine Bange bis zum letzten Tag wird oft gesucht, das ruckelt sich immer
zurecht. Integriert dort wieder eure Clubmitgieder, gerne auch Mannschaften, und Vorstand, Senioren. aber bitte: Kinderliebe! So sehen und spüren sie wie wunderbar die Kinder auf dem Platz sind. Sie werden zu eurem Sprachrohr. Sie werden über ihr positives Erlebnis mit den Kids im Club reden. Wartet ab, bald fragen auch sie von alleine wann sie wieder helfen dürfen. Auf gar keinen Fall zählen bitte die eigenen Eltern den Flight ihres Kindes. Das sorgt immer für Gesprächsstoff.
- versucht Sponsoren für Getränke, Müsliriegel, Obst zu finden: Supermärkte bieten sich an. Kontakte von Messen ebenfalls. ( Kurz am Rande: schön finde ich als Hamburgerin natürlich die Hansegolf und die Rheingolf ist auch immer Klasse. München ist ähnlich wie Hamburg, deswegen mit sicherheit auch Top – ich selbst war leider noch nicht dort.)
- tolle Preise. Kinder stehen auf Pokale.
- erstellt eine gute Startliste. 10 Minuten statt 8 Minuten Abstand der Flights hat sich bewehrt. 8 min. ist doch ziemlich knapp bei manch Mäusen. Gerade wenn die ersten Bälle rechts und links fliegen. ( kennste? Ich auch 😉 )
zum schönen Einklang haben wir mit dem Trainer in aller früh morgens immer alles geschmückt: Luftballons, Tische für Rundenverpflegung, Ballpyramiden auf der Range. Es war ein Erlebnis. Die kids wurden in den Carts zu ihrem ersten Abschlag gefahren, Helfer mit Utensilien ausgestattet und eingewiesen. Eine Gänsehaut Stimmung….. im Anschluss gab es ein gemeinsames Essen ( alles in den 15,- Startgebühr enthalten) für Spieler und Helfer.
- ganz, ganz wichtig: sorgt für Entspannung! Heisst: lasst die Kinder ihr Ding machen:
- führt eine „elternfreie Zone“ ein. Ihr werdet lachen, aber es gibt doch immer und immer wieder die ehrgeizigen Eltern, die sich in ihren kids selbstverwirklichen wollen und das stört nicht nur den einen Spieler sondern alle drum herum. Diese Unruhe kann ich nur raten zu vermeiden. Und da diese Eltern oftmals vergessen zu lesen und sich nicht an Regeln halten, stellt ihr bei der elternfreien Zone zuverlässige Helfer ab, die Security spielen.
- Versorgt alle Helfer mit Namensschildchen – das hilft den Zuschauern und den kids.
- fahrt während der Runde herum und schaut nach dem Rechten. Habt ihr einen Fotografen der die schönen Impressionen festhalten kann? Vielleicht lässt sich auch dort ein Sponsor finden.
Ihr selbst lest euch gerade einen Wolf – Danke 🙂 aber was meint ihr was das alles beim Club, bei Eltern und vor allem der Jugend auslösen würde, wenn man das o.a. umsetzt? Das alles hier ist nicht die perfekte Wunschvorstellung, sondern das ganze ist wahrhaftig passiert. Unsere Jugend ist im Club explodiert. Die ältere Generation hat über die ganze Saison mitgefiebert, wie sich die einzelnen Talente entwickeln. Alle waren stolz darauf, dass unser Club nun endlich eine Jugend hatte. Auch die Skeptiker. Sie haben nach und nach gerne finanziell untertsützt, weil sie gesehen haben, dass das Geld wirklich ankommt und gebraucht wird. So kam durch die motivierten Kinder auch das Geld ….
A propos Geld:
Die Aufnahmegebühr inkl. Training war mehr als günstig: 100,-€ im Jahr und da fragt man sich warum keiner kommt. Am Geld wird es wohl nicht liegen. Jeder andere Sport ist teurer.
Ich habe den Eltern ausgerechnet, dass jedes einzelne, spielende Kind mit 550,- € jährlich bezuschusst wurde!! ein Wahnsinn und eine riesen Leistung vom Club! Die Reaktion. Keine. Keine einzige Spende. Darüber möchte ich nicht urteilen – und habe es einfach mal so wahrgenommen.
Richtig stark war dagegen, dass wir kaum Fahrgemeinschaften bilden musten, denn jedes Elternteil wollte bei den Turnieren mit dabei sein und mitfeiern.
Wir hatten eine völlig bunte Truppe: Jungs und Mädchen in einem Alter zwischen 9 und 18 Jahren haben gemeinsam gelacht, gespielt, gefeiert , sich unterstützt und aufgebaut. Sie sind über sich hinaus gewachsen. Einige gingen in die Herrenmannschaft, weil sie einfach so leistungsstark wurden. Da war ein Wille. Da war Motivation, die vom tiefsten Inneren kam.
Der gesamte Golf-Club war auf einmal, zumindest in Sachen Jugendintegrierung, eins. Verschiedenste Generationen spielten gemeinsam, saßen zusammen, tauschten sich aus. Oftmals völlig erstaunt, wie gut die „kleinen“ doch spielen und wie Regelfit sie sind.
Ein Satz den ich nie vergessen werde: ältere Herren und Damen kamen zu mir und fragten mich, was sie denn tun müssten, um bei der Jugend mitzumachen. Dieser Fanclub war immer da. Sie kamen zur Jugendclubmeisterschaft fiebert und feierten mit. So soll es sein – gerne in jedem Golfclub.
„Wer immer nur tut was er schon kann, bleibt immer so wie er ist.“
Traut euch: Packt das Thema Jugend an! Helft mit und tragt euren Teil dazu bei, dass unsere Golfjugend wächst und bei ihnen Motivation entfacht wird.
Ich habe versucht euch Ideen an die Hand zu geben. Macht was draus. Die Jugend braucht uns.
Wenn nicht wir, wer dann?
- Glückliche Kinderaugen.
- Das Gefühl von innerer Motivation – das mit Sicherheit viel zu wenige, viel zu selten spüren.
- Eine Erinnerung, die du ihnen nie nimmst und dir selbst auch nicht.
- du legst das Feuer, dass hoffentlich ihr Leben lang ihnen brennt: die Leidenschaft Golf zu spielen.
- Gänsehaut
- das Glück, sich jederzeit alleine oder mit anderen, egal wo auf der Welt, sich auf einen Golfplatz zurückzuziehen und sich einfach nur dem Golfsport hinzugeben.
Du meinst, das ist sehr viel Arbeit:
Ja verdammt – ein Arsch voll Arbeit.
Was der aufwand an Zeit frisst? 20 std. minimum pro Woche, ehrenamtlich – wenn man fast alleine ist.
Ja, das ist hart und deswegen rate ich auch dazu einen Jugendausschuss parrallel zu gründen, der die Arbeit teilt und die vielen, vielen Ideen mit umsetzt. Alleine ist diese Arbeit kurzzeitig möglich, aber nicht, wenn man eigentlich vollberufstätig ist und eine Familie hat, mit der man es liebt gemeinsame Zeit zu verbringen. Da ich selbstständig bin und einen verständnisvolle Familie habe, konnte ich hier und da einige Zeit abknapsen und dieses RIESEN Herzensprojekt Jugend in Angriff nehmen.
Du fragst, ob es möglich ist?
- Ich bin kein Freund von nur Worten auf dem Papier: Wir sind Macher und ich habe genau das was hier steht gemacht und erlebt. Ich habe die Jugend zur toten Zeit übernommen ( Winter) und habe im Jahr darauf enorme Erfolge mit dem gesamten Club gefeiert und das Jahr darauf noch größere. Wir hatten einen Jugend die explodiert ist: eine Jugend, die außerhalb des Trainings fast täglich auf dem Platz nachmittags gemeinsam spielen war. So soll es sein. Motivation von Innen.
- jung und alt saßen zusammen und haben sich ausgetauscht. Familien kamen zu uns in den Club als neue Mitglieder, weil wir es geschafft haben, daraus endlich einen Familiensport zu machen – einen Generationensport, der es nun mal ist.
- mit noch so viel Geld wird es dauerhaft nicht klappen, wenn das Miteinander nicht stimmig ist. Jeder muss sich seiner Aufgabe bewusst sein: Trainer, Club, Jugendwart, Eltern: nur das Zusammenspiel bringt ein starkes Ergebnis.
Während dieser Zeit, wurde uns bei FOREACE bewusst wieviel Unterstützung die Golfjugend eigentlich braucht und auch wenn Golfclubs wollen, ihnen doch oft die Hände gebunden sind.
Somit haben wir entschlossen auch unseren Teil dazu beizutragen und haben unsere FOREkids-Aktion ins Leben gerufen.
Jeder Golfclub kann sich bei uns kostenlos als FOREkids Club registrieren. Der Club erhält eine Charity-Nummer, die er an seine Mitglieder weitergibt ( schwarzes Brett, Newsletter etc.). Wenn Mitglieder bei uns Produkte im Shop bestellen ( egal was, egal wieviel) und diese Charity-Nummer am Ende mit eingeben, spendet FOREACE 5% von den Ausgaben an den Heimatclub des Kunden zur Unterstützung deren Jugend.
Euch entstehen keine Kosten – FOREACE zahlt.
Es sind noch lange nicht alle dabei und wir hoffen sehr , dass ihr uns bei unserem Herzensprojekt „Jugend“ unterstützt. Ihr habt Fragen zur Jugendarbeit, zu unserem Projekt FOREkids oder zu anderen Dingen. Schreibt uns: wir sind 24 stundenlang für euch erreichbar: info@foreace.com
Welche Erfahrung habt ihr gemacht? Ist eure Jugend voll integriert?
Es geht mir das Herz auf, wenn man sieht mit welcher Hingabe die Jugend Golf spielt.
Kinder und Jugend spielen Golf des Spieles wegen. Völlig frei von den Gedanken: „ich gehe spielen um Geschäftskontakte zu knüpfen und um danach lustig einen zu trinken.“ Sie spielen aus reiner Liebe zum Sport. Das ist echt und das sollte unterstützt werden.
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